Ein Hund lebt im Idealfall zehn Jahre oder länger. Natürlich wünschen wir ihm ein glückliches und gesundes Hundeleben. Doch leider kann auch ein Vierbeiner krank werden. Ob Welpe oder älterer Hund: Einige Krankheiten betreffen vorwiegend bestimmte Lebensabschnitte. Vom Hundebaby bis zum Senior sind regelmäßige Vorsorgemaßnahmen notwendig, damit das Tier möglichst lange putzmunter bleibt.
Der erste Besuch beim Tierarzt entscheidet, wie dein Hund während seines späteren Lebens auf Arztbehandlungen reagieren wird. Er sollte die Untersuchung und Versorgemassnahmen also als etwas Angenehmes in Erinnerung behalten. Wenn er schon als Welpe➹ gute Erfahrungen in der Praxis macht, bringst du ihn auch als ausgewachsenen Vierbeiner ohne Probleme auf den Untersuchungstisch.
Um einen frühen Tierarztbesuch kommt ein Welpe nicht herum. Es sollte schon mit wenigen Wochen eine Erstuntersuchung erfolgen. So wird sichergestellt, dass der Kleine gesund ist. In einem Gespräch klärt der Arzt, ob der Welpe ausreichenden Schutz vor ansteckenden Krankheiten besitzt. Ist nämlich seine Mama geimpft, bekommt das Junge über die Muttermilch die nötigen Schutzstoffe. Lange wirken diese jedoch nicht: Die Antikörper werden mit dem Heranwachsen des jungen Hundes abgebaut. Wie schnell das geht, ist von Welpe zu Welpe verschieden. Der Tierarzt bestimmt, wann die ersten Impfungen notwendig werden. Die Grundimmunisierung erfolgt im Abstand von ca. vier Wochen.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, wenn es darum geht, dass ein Hund fit, agil und gesund bleibt. Als Hundehalter bist du dafür verantwortlich, alles zu tun, damit dein Vierbeiner die nötigen Impfungen erhält und Hundekrankheiten vermieden werden. Er muss zum Arzt gebracht werden, wenn es ihm nicht gut geht. Und natürlich braucht er gesundes Futter➹, eine artgerechte Haltung und ausreichend Auslauf. Wenn du ihm noch viel Liebe und Streicheleinheiten gibst und Stress von ihm fernhältst, bietest du dem Tier die nötigen Voraussetzungen, gesund zu bleiben. Und doch kann es passieren, dass dein Liebling krank wird.
Er kann sich eine infizierte Zecke einfangen, etwas fressen, was er nicht verträgt oder sich mit Infektionskrankheiten anstecken. Auch lebensbedrohliche Krankheiten, wie Krebs, machen vor Haustieren nicht halt. Bedenke bitte auch, dass ein Hundesenior wie wir Menschen, alterstypische Krankheiten und Gebrechen entwickeln kann.
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In seinem Leben muss ein Vierbeiner mehrere Impfungen und Wurmkuren über sich ergehen lassen. Ab einem bestimmten Alter, das von der Rasse abhängig ist, sind regelmäßige Tierarztbesuche angeraten. Dabei untersucht der Tierarzt das Blut und macht einen Gesundheits➹-Check. Dieser unterscheidet sich kaum von denen für uns Menschen: Der Arzt teste die Funktion von Herz, Nieren, Leber und Gehör. Er muss wissen, ob dem Hundehalter Veränderungen aufgefallen sind. Außerdem wird der Patient begutachtet um Haarausfall, mattes Fell, Probleme mit den Zähnen und andere Auffälligkeiten festzustellen.
Auch ein Hund kann Fieber bekommen. Seine normale Körpertemperatur liegt zwischen 37, 5 und 39 Grad Celsius. Wird diese Temperatur nur leicht überschritten, spricht man von erhöhter Temperatur. Ab 40 Grad hat der Hund Fieber und sollte umgehend einem Veterinär vorgestellt werden. Bitte warte nicht lange: Klettert die Körpertemperatur auf 42 Grad besteht Lebensgefahr!
Bis zum Arzttermin solltest du dafür sorgen, dass dein Liebling ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Gib ihm sein Lieblingsfutter und mache, sofern er es zulässt, kalte Beinwickel und Umschläge im Nacken. Behalte die Ruhe und gibt ihm unaufgeregt Zuwendung. Möchte er seine Ruhe und will viel schlafen, gönne ihm das, aber bleibe in seiner Nähe.
Die Altersbeschwerden der meisten Hunde sind mit denen der Humanmedizin vergleichbar. Sie hören weniger gut und auch die Sehkraft lässt nach. Dein Vierbeiner ist irgendwann nicht mehr so beweglich und schnell. Es können typische Verschleißerscheinungen auftreten: Sein Bindegewebe ist nicht mehr so elastisch und Muskeln sowie Knorpelmasse bauen sich ab. Häufig treten Arthrose oder Gelenkentzündungen auf.
Typisch für Hundesenioren sind Zahnprobleme. Das setzt die Lebensqualität natürlich herab. Zahnschmerzen und unangenehmer Geruch sollten ein Grund sein, beizeiten den Tierarzt aufzusuchen.
Auch ein Tier kann eine psychische Krankheit haben. Typische Anzeigen sind auffallende Verhaltensstörungen. Hunde zeigen sich normalerweise ausgeglichen, verspielt oder sportlich. Je nach Charakter verhalten sie sich ihrer Rasse und ihres Alters entsprechend. So sollte es jedenfalls sein. Macht das Tier schlechte Erfahrungen, wird es vernachlässigt, geschlagen oder bedroht, entwickelt es nicht selten psychische Störungen als eine schwere Form der Hundekrankheiten. Sofern die psychischen Auffälligkeiten nicht genetisch bedingt sind, kann ein erfahrener Hundehalter oder Hundetrainer diese aufspüren und mit dem Vierbeiner daran arbeiten. Bei noch jüngeren Hunden stellt sich der Erfolg natürlich schneller ein. Aber auch eine ältere Fellnase kann mit entsprechender Geduld therapiert werden.
Sofern du die Herkunft eines Hundes nicht kennst, ist es immer möglich, dass er in seinem bisherigen Hundeleben schon schlechte Erfahrungen machen musste. Daran solltest du denken, wenn du einen Hund aus dem Tierheim oder aus dem Ausland holst. Musste sie zum Beispiel lange Zeit im Heim leben und wuchs sie reizarm auf, entwickelt sich häufig Hospitalismus.
Hunde können auch Depressionen entwickeln. Du brauchst viel Einfühlungsvermögen, um zu erkennen, was mit deinem Liebling nicht stimmt. Er kann sich dir ja nicht mitteilen. Musste er in jungen Jahren schlechte Erlebnisse verarbeiten, kannst du nur durch viel Einfühlungsvermögen herausfinden, was ihn belastet oder Angst macht. Ist seine Vorgeschichte bekannt, weiß man auch um die Auslöser einer psychischen Erkrankung. Vielleicht ist seine frühere Bezugsperson gestorben oder hat ihn einfach ausgesetzt oder weggegeben. Auch Stress, unsichere Lebensverhältnisse und ein Hundeleben ohne Regeln und Sicherheit, Altersschwäche und permanente Unter- oder Überforderung können einen Vierbeiner krankmachen.
Seelische Probleme gehören genauso wie körperliche Erkrankungen beim Hund in die Hände des Tierarztes. Die Chancen, dem Vierbeiner mit geeigneten Maßnahmen seine Lebensfreude zurückzugeben, stehen meist gut.
Nicht alle, aber viele Erkrankungen beim Hund lassen sich vorbeugen. Möchtest du, dass es deiner Fellnase lange gut geht und HUndekrankheiten möglichst vermieden werden, dann beachte folgende Punkte:
Durchfall, Erbrechen, ständiges Kratzen sind offensichtliche Zeichen und Symptome, dass etwas nicht stimmt. Zum Beispiel bei der Infektionskrankkeit Parvovirose oder Leptospirose. Hier ist eindeutig: Dein Hund braucht Hilfe. Aber nicht immer zeigt sich sein Unwohlsein so offensichtlich. Als aufmerksamer und liebevoller Hundehalter solltest du bei verändertem Verhalten➹ den Vierbeiner genauer im Auge behalten. Folgende Symptome könnten auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinweisen:
Hundebesitzer müssen zur Urlaubszeit eine Entscheidung treffen: Reisen mit oder ohne den geliebten Vierbeiner? Einige Reisepläne lassen sich mit einem Hund nicht verwirklichen. Das heißt aber nicht, dass du dir gar keine Auszeit nehmen darfst. Achte bitte bei Transport und Reiseziel darauf, dass die Gesundheit deines vierbeinigen Reisekollegen nicht gefährdet wird.
An den beliebten Reisezielen im Mittelmeerraum lauern für einen Hund viele Gefahren. Hier kann sich das Tier bei uns längst ausgestorbene Parasiten einfangen. Tierärzte berichten von aus dem Süden eingeschleppter Babesiose, Ehrlichiose, Leishmaniose und der Herzwurmerkrankung Dirofilariose. Übertragen werden diese Hundekrankheiten durch Ungeziefer und Insekten. Zwar kannst du deinen Hund vor Reiseantritt durch eine Impfung schützen. Ob du ihm das antun möchtest, liegt in deinem Ermessen.
Bedenke auch, dass ein Hund die veränderten klimatischen Bedingungen nicht so leicht wegstecken kann, wie wir Menschen. Sonnenbaden in südlicher Sommerhitze sind eine Tortour für ein Tier. Dagegen liebt er es, im Meer zu planschen. Er darf aber kein Salzwasser trinken.
Vor allem Hundeanfänger sind häufig verunsichert, wenn sie Veränderungen bei ihrem Liebling bemerken. Grundsätzlich gilt: Lieber einmal zu oft beim Tierarzt vorstellig werden als zu wenig. Vor allem bei starkem Durchfall und Erbrechen oder Verweigerung der Nahrungsaufnahme solltest du unverzüglich mit deinem Hund den Veterinär aufsuchen.
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