Einige Krankheiten und Gebrechen treten bei älteren Vierbeinern relativ häufig auf. Dazu gehört die Arthrose beim Hund. Die weitverbreitete Erkrankung der Gelenke führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Es ist wichtig, Arthrose rechtzeitig zu erkennen und so bald wie möglich mit einer individuellen Therapie für die Gelenke zu beginnen.
Dein Hund hat Mühe, nach einer Ruhephase wieder in Gang zu kommen. Der typische Anlaufschmerz ist ein Anzeichen für eine beginnende Arthrose. Schreitet diese fort, wird seine Beweglichkeit immer mehr eingeschränkt. Es kann eine leichte bis deutliche Lahmheit beim Hund auftreten. Durch Schonhaltung bildet sich die Muskulatur zurück. Während der Hund bei trockenem, sonnigen Wetter noch relativ fit erscheint, leidet er vor allem bei nass-kaltem Wetter unter der Arthrose. Auch ein kräftiger Wetterumschwung zeigt sich Gelenkerkrankungen mit stärkeren Schmerzen.
Nicht jeder Hund zeigt die gleichen Symptome. Wenn dein vierbeiniger Freund, der immer gerne mit dir spazierte, plötzlich weniger Begeisterung an Bewegung zeigt, solltest du ihn genauer beobachten. Es ist wichtig, dass Arthrose bei Hunden schon frühzeitig erkannt und behandelt wird. Zwar ist eine Heilung nicht möglich, aber die Schmerzen der Gelenke und Knochen lassen sich gut lindern. Auch kann mit entsprechenden Maßnahmen ein schnelles Fortschreiten der Arthrose beim Hund verhindert werden. In schweren Fällen hilft mitunter nur noch eine Operation.
Obwohl Hundesenioren häufiger von der Gelenkerkrankung betroffen sind, gibt es auch jüngere Patienten. Deshalb solltest du bei sichtbaren Schmerzen, Hinken oder Schonhaltungen deines Vierbeiners immer auch an Arthrose denken.
Arthrose entsteht, wenn Gelenke, Gelenkknorpel und Knochen einer Fehlbelastung ausgesetzt werden. Das passiert vor allem bei:
Der Verlauf der Erkrankung ist immer chronisch und zeichnet sich durch einen abnormalen Verschleiß der Gelenke aus.
Der Hund muss so rasch wie möglich einem Tierarzt vorgestellt werden. Je früher die Behandlung beginnen kann, desto weniger wird er leiden müssen. Der Arzt sollte genau wissen, welche Symptome du beobachtet hast. Nach dem Vorgespräch mit dem Tierarzt tastet er vorsichtig die Gelenke des Vierbeiners ab. Danach werden Röntgenaufnahmen der Gelenke, Gelenkknorpel und Knochen erstellt.
Diese geben normalerweise zuverlässig Aufschluss, ob es sich wirklich um eine Arthrose handelt. Bestehen allerdings noch Zweifel, bieten sich weitere Untersuchungsmethoden an. Dazu zählen Ultraschall, Computer-Tomografie, Gelenkspiegelungen oder Magnet-Resonanz-Tomografie. Sollte sich dabei herausstellen, dass die Arthrose Folge einer Vorerkrankung ist, muss diese mitbehandelt werden.
Um deinem vierbeinigen Freund seine Lebensqualität zu erhalten, muss eine breitgefächerte Behandlung in Angriff genommen werden.
Bei weit vorangeschrittenen Gelenkproblemen, wie zum Beispiel einer Hüftgelenksdysplasie, wird der Arzt eine Operation in Betracht ziehen. Eventuell kann ein künstliches Gelenk eingesetzt werden. Bevor du dich für einen solchen Schritt entscheidest, ist es empfehlenswert, die Details mit einem Spezialisten zu besprechen. Hole dir so viele Informationen wie möglich. Du solltest auch aufgrund des Alters deines Vierbeiners abwägen, wie sinnvoll ein solcher Eingriff ist.
Tierarzt und Physiotherapeuten beraten dich gerne darüber, was du im Alltag mit deinem an Arthrose erkrankten Hund beachten musst. Der Hund darf keiner Zugluft ausgesetzt werden. Er braucht eine gesunde Ernährung. Wichtig sind tägliche Spaziergänge. Wenn er keine längeren Strecken laufen möchte, dann spaziert ihr dafür öfter, aber kürzere Wege. Sport und Spiel sollten im Rahmen seiner Möglichkeiten nicht zu kurz kommen.
Regelmäßige Bewegungen sorgen dafür, dass ausreichend Gelenkflüssigkeit produziert wird. Das gewährleistet die optimale Versorgung des Gelenkknorpels und stoppt oder verlangsamt das Voranschreiten der Arthrose.
Auf keinem Fall darfst du die erkrankten Gelenke mit warmen Umschlägen behandeln. Entzündungen würden dadurch eher gefördert als gelindert. Kühlkompressen werden dagegen bei heißen, geschwollenen Gelenken als angenehm empfunden. Schlage diese, bevor du sie anwendest, in ein trockenes Tuch ein.
Du kannst zwar einiges dazu beitragen, das Risiko einer Arthrose zu senken, aber letztendlich bestimmen erbliche Veranlagungen, ob das Tier erkrankt. Da du inzwischen die Ursachsen kennst, die zur der schmerzhaften Erkrankung führen, kannst du dich daran orientieren. Kurz zusammengefasst heißt das:
Dein Vierbeiner braucht seiner Rasse entsprechend und dem Alter angemessene Bewegung. Bei Futter und Leckerli solltest du immer auf hochwertige Qualität achten. Je weniger Konservierungsstoffe enthalten sind, desto besser. Bei den ersten Anzeichen von Schmerzen, Hinken oder allgemeinem Unwohlsein solltest du einen Tierarzttermin vereinbaren. Das gilt ganz besonders, wenn dein Hund rassebedingt eine genetische Vorbelastung hat. Besonders häufig leiden der Deutsche Schäferhund, der Berner Sennenhund, Rottweiler und Retriever an Arthrose.
Grundsätzlich ist wichtig: Wenn dein Hund leidet, solltest du ihm Zuversicht und Geborgenheit geben. Es ist verständlich, dass du Angst um deinen Liebling hast. Musst du ihm Medikamente geben oder Umschläge machen, solltest du entspannt sein und Ruhe ausstrahlen. So kann er dir vertrauen und wird leichter auch unangenehmen Prozeduren über sich ergehen lassen.
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