Der Entschluss steht fest: Du möchtest künftig dein Leben mit einem Hund teilen und nun einen Welpen oder ausgewachsenen Hund anschaffen. Wahrscheinlich hast du dich auch schon entschieden, welche Rasse du beim Hund bevorzugst oder ob du einen Mischlingshund bei dir aufnehmen wirst. Nun musst du klären, wo du deinen Vierbeiner kaufen wirst.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Hund zu bekommen. Welche Möglichkeit und Entscheidung für dich die richtige ist, findest du heraus, wenn du dir folgende Fragen beantwortest:
Die meisten in Deutschland lebenden Hunde stammen von Züchtern, aus Tierheimen oder werden aus dem Ausland eingeflogen. Bei Letzteren handelt es sich fast immer um Straßenhunde, die von ausländischen Tierschutzorganisationen aufgenommen und in liebevolle Hände vermittelt werden.
In vielen Ländern beispielsweise Südeuropas und Nordafrikas kümmern sich unzählige, zumeist ehrenamtliche Helfer um streunende Hunde. Tierschutzorganisationen holen die Hunde von der Straße, geben ihnen Futter und die nötige medizinischen Versorgung. Häufig mangelt es aber an Personal. Fast immer fehlendie finanziellen Mitteln, um den Tieren langfristig ein liebevolles Zuhause bieten zu können. Etliche Hunde, die in ausländischen Tierheimen leben, wurden aus Tötungsstationen gerettet.
Möchtest du von einer ausländischen Tierschutzorganisation einen Hund übernehmen, rettest du ihm wahrscheinlich das Leben. Moralisch ist es also absolut in Ordnung, ein Tier einfliegen zu lassen. Du musst lediglich eine Schutzgebühr von wenigen Hundert Euro zahlen, dann gehört die Fellnasse dir.
Aber es sind auch einige Nachteile zu bedenken: Es kommt immer wieder mal vor, dass ein Hund aus südlichen Ländern Krankheiten einschleppt, die in Deutschland unbekannt sind. Es ist nicht bekannt, was für einen Leidensweg das Tier hinter sich hat und wie es sich im neuen Zuhause entwickeln wird. Leider landet so mancher Vierbeiner schon bald in Deutschland wieder in einem Tierheim, weil der Besitzer mit dem Hund überfordert ist.
Schreckt dich all das nicht ab und hast du bereits ausreichend Hundeerfahrung, achte unbedingt darauf, dass du deinen neuen Mitbewohner aus einem seriösen Tierschutzverein kaufst. Nicht selten wird Handel mit Tieren betrieben und mit dem Mitleid der Urlauber Profit gemacht.
So verschieden wie die Tiere, die im Heim landen, sind auch die Umstände, die den jeweiligen Hund hierherführten. Es handelt sich um Hunde aus dem Ausland oder um entlaufene Tiere, deren Besitzer nicht ermittelt werden konnte. Manche Vierbeiner haben durch Tot, Umzug oder Krankheit ihrer Besitzer das Zuhause verloren. Andere werden abgegeben, weil Frauchen oder Herrchen nicht mit ihnen klarkommen. So findest du im Tierheim die ganze Bandbreite von Hunderassen – vom Mischling bis zum Rassehund. Vom eingeschüchterten, ängstlichen Vierbeiner bis zum Raufbold und der Sportskanone. Sie alle werden im Tierheim bestmöglich versorgt und an hoffentlich passende Besitzer vermittelt.
Bei einem Tier aus einem deutschen Heim erhältst du in der Regel alle vorhandenen Informationen ehrlich und seriös mitgeteilt. Das qualifizierte Personal legt Wert darauf, dass Hund und Mensch zusammenpassen. Du musst dir bewusst sein, dass es sich um eine Adoption für ein ganzes Hundeleben handelt. Nichts wäre schlimmer für das Tier, als früher oder später erneut im Heim abgegeben zu werden.
Im Tierheim leben vor allem erwachsene Hunde. Einige sind bereits Senioren. Welpen werden auch, aber eher selten, von Tierheimen vermittelt. Oft sind die Hunde nicht sehr schön und mitunter kompliziert in ihrem Wesen. Das ändert natürlich nichts an der Liebe, die sie ihren neuen Besitzern entgegenbringen. Der Kostenpunkt für einen Hund aus dem Tierheim liegt ebenfalls bei einigen Hundert Euro.
Es ist verständlich, wenn du Bedenken hast, einen Mischlingshund, dessen Herkunft nicht geklärt ist, aufzunehmen. Während erfahrene Hundehalter Tiere aus dem in- oder ausländischen Tierheim gut handeln können, kann das für Anfänger problematisch werden. Einen guten Züchter findest du im Internet oder durch Empfehlungen. Es handelt sich meist um Privatpersonen, die sich hobbymäßig einer, manchmal auch zwei, Hunderassen widmen. Ein seriöser Züchter gibt dir vollen Einblick in die Herkunft des Welpen. Du kannst ihn daheim besuchen und die Hundemama kennenlernen. Wird dir das verwehrt, gilt es, aufzupassen. Ein Züchter klärt dich über die Eigenheiten der Rasse auf und steht dir später mit Rat und Tat zur Seite. Er gibt bereitwillig Antworten auf deine Fragen.
Welpen vom Züchter sind deutlich teurer als ein Hund aus einem Tierheim. Genaue Zahlen können wir hier keine nennen, da der Preis vor allem von der Rasse abhängt. Die Kosten sollten allerdings selbstverständlich nicht das Hauptkriterium bei der Auswahl eines Tieres sein.
Häufig werden Hunde im Internet oder in Zeitungen angeboten. Manche Tierärzte bieten die Möglichkeiten, einen Aushang zu machen. Es kann sein, dass sich ein Besitzer von seinem Liebling trennen muss und ihn nicht ins Tierheim geben möchte. Er sucht per Anzeige einen liebevollen, passenden Platz. Sowohl für Hunde als auch für Menschen hat die Übernahme vom Vorbesitzer Vorteile:
Aufgepasst! Ein Hundekauf von Privat ist nicht immer seriös
Leider tummeln sich auch Betrüger und Tierquäler auf Online-Marktplätzen. Möglicherweise wurde das Tier im In- oder Ausland gestohlen. Der illegale Welpenhandel hat in den letzten Jahren zugenommen. Vor allem bei reinrassigen, teuren Hunden solltest du vorsichtig sein. Es kommt auch vor, dass Hunde illegal nach Deutschland gebracht wurden, verhaltensauffällig oder krank sind. Wenn du ein ungutes Gefühl hast, lasse dich auf kein Geschäft ein.
Du siehst, es gibt viele Wege, deinen vierbeinigen Partner und Freund zu finden. Die richtige Entscheidung ist nicht leicht, ein Hundekauf sollte jedoch definitiv nicht zwischen Tür und Angel stattfinden. Lass dir Zeit, die nötigen Kontakte zu knüpfen oder besuche mehrere Tierheime. Wenn du die passende Fellnase gefunden hast – ganz gleich ob Welpe oder ausgewachsener Hund – wirst du es oft sofort spüren.
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