Zweithund: Wie du das erste Aufeinandertreffen bestmöglichst vorbereitest

Zwei fremde Hunde aneinander zu gewöhnen, kann sowohl für die Hunde als auch für den Besitzer sehr anstrengend sein und Probleme bereiten. Vor allem, wenn ein neuer Hund in die Wohnung kommt, bedeutet die Zusammenführung viel Arbeit.

Wenn der neue Hund (in der Folge auch Zweithund genannt) das Haus betritt, sagen dem aktuellen Hund (Ersthund) seine Territorialinstinkte, dass er das Haus gegen seinen Artgenossen verteidigen soll. Um die Einführung und Zusammenführung richtig zu gestalten, ist es wichtig zu wissen, dass Hunde in einer Duftwelt leben. Hunde verlassen sich auf ihren ausgeprägten Geruchssinn. Dieses Konzept ist schwer zu verstehen, da der Mensch mehr auf Sehen und teils Hören als auf den Geruch angewiesen ist.

Zu diesem Zweck muss das Heim so eingerichtet werden, dass die beiden Hunde getrennt werden, so dass kein Sichtkontakt besteht. Sichtkontakt erzeugt ansonsten eine dominante oder unterwürfige Haltung, die beim anderen Hund sofort eine Reaktion auslösen und zu Stress sowie Spannungen zwischen den beiden führen kann. Mit diesen Tipps kannst du die Hunde in einfachen Schritten einander vorstellen:

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Tag 1 mit Zweithund: Platziere zwei Käfige in getrennten Bereichen des Hauses

Dies ist wichtig für ein stressfreies erstes Treffen. Warum? Man verwendet den Käfig als Trainingsgerät. Inzwischen bekommen die Hunde ein Gefühl von Geborgenheit im Käfig. Es ist ebenso von Bedeutung, dass die Hunde während dieser sensiblen Zeit keinen Sichtkontakt haben. Alternativ zum Käfig können die Hunde auch in bestimmten geschlossenen Räumen verweilen.

Anstatt sich visuell zu „treffen“, sollen sich die Hunde zunächst gegenseitig riechen. Dies geschieht, indem du ein Spielzeug, einen Schlepper oder sogar eine Decke des anderen Hundes in die Käfige legst. Bereits dadurch kann eine tiefere Bindung entstehen, denn diese Form der Kommunikation ist der einzige Weg, den Hunde wirklich gut verstehen.

Der Zweithund kann nun im Haus herumlaufen

Dies ermöglicht dem Vierbeiner, sich an ein neues Zuhause und eine neue Gruppe von Menschen zu gewöhnen. Während dieser Zeit sollte der „alte“ Hund nicht in Sichtweite sein, da der Neuankömmling seinen Duft in einem Gebiet erforscht, das noch immer nicht zu seinem eigenen Bereich gehört.

Der Zweithund sollte mehrmals täglich fünfzehn bis zwanzig Minuten außerhalb seines Käfigs sein. Dies ist genug Zeit für ihn, um seine neue Umgebung zu erkunden und seinen eigenen Duft im Haus zu hinterlassen. Wenn der neue Hund in seinen Käfig zurückkehrt, leg ihm einige Duftartikel des alten Hundes hinein.

Der Ersthund kann nun wieder frei in der Wohnung herumlaufen und spielen. Er wird den Geruch, den der neue Hund im Haus hinterlassen hat, intensiv erforschen, bis er überzeugt ist, dass der Eindringling „entkommen“ ist. Er könnte dadurch überfordert und verwirrt sein. Erlaube deinem Liebling in dieser Phase, auf dem Schoß oder ganz in deiner Nähe zu sitzen, denn diese Qualitätszeit zusammen ist genau das, was er während dieser Entdeckungsphase benötigt.

Damit diese Methode auch wirklich funktioniert, muss der alte Hund mehrmals am Tag aus dem Käfig gelassen werden, um den neuen Geruch kennenzulernen. Je öfter Sie diese kurzen Routinen ausführen, desto schneller werden sie sich miteinander vertraut machen.

Wann weiß man nun aber, dass der ältere Hund für eine Begegnung bereit ist? Er wird dem Geruch des neuen Hundes in der Umgebung nicht mehr wütend folgen. Dies ist seine Art zu sagen: „Okay, ich fühle mich jetzt mit dem anderen Hund wohl.“

Zweithund: Das 1. Treffen den Hunden sollte aus territorialen Gründen nicht zu Hause stattfinden

Für das erste Treffen der Tiere eignet sich etwa der Park oder der Hinterhof des Nachbarn bei einem Spaziergang. Das Halten an den Leinen kann in der Tat zu Aggressionen bei den Hunden führen. Lass den alten Hund stattdessen auf dem Feld (oder einem geschlossenen Bereich) herumlaufen, während der neue Hund außer Sicht ist.

Dann sollte man die Positionen wechseln. Genau wie zu Hause, werden die Hunde erneut einen bekannten Duft wahrnehmen. Da die Hunde bereits formal mit dem Duft des anderen Bekanntschaft gemacht haben, sind sie bereit, sich persönlich zu treffen. Und weil das Gebiet begrenzt und sicher ist, werden sie nicht weglaufen können. Stattdessen werden die Hunde einander begrüßen und riechen. Sie werden höchstwahrscheinlich kein Interesse daran haben, einander anzugreifen.

Diese stressfreie und sichere Routine ist der beste Weg, um neue Hunde einander vorzustellen. Vor allem mit trainierten Hunden wird es leicht gelingen. Der Geruchssinn eines Hundes wird als primärer Sinn betrachtet, daher basiert dieses Training ausschließlich auf Duft und den natürlichen Instinkten des Hundes.

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Hunderudel: Konflikte zwischen Hund und Zweithund

Solange die Hunde kleinere Streitigkeiten miteinander selbständig lösen können, sollte man ihnen den Zugang zur Familie oder den öffentlichen Bereichen des Hauses nicht einschränken. In Haushalten mit mehreren Hunden gibt es normalerweise keinen dominanten oder unterwürfigen Hund. Stattdessen ändern sich die Rollen der Hunde je nach Kontext. Zum Beispiel kann ein Hund, der den Zugang zu einem Lieblingsspielzeug behauptet, den anderen Hund die Couch beanspruchen lassen. Belohne höfliches Verhalten und organisiere entsprechend eine abwechslungsreiche Umgebung, um Konflikte zu vermeiden.

Dennoch könnte sich im kleinen Rudel ein Hund zum Alphahund entwickeln und als Halter kann man nicht beeinflussen, welcher es sein soll. Breche Streitigkeiten nicht sofort auf, es sei denn, einer oder beide Hunde kämpfen zu aggressiv. Während Hunde Dominanz gegenüber anderen zeigen und die Alpha-Position als Rangordnung im Rudel festlegen, halte also am besten einen oder beide an der Leine, um bei Bedarf leichter die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

Beachten Sie dazu die folgenden Tipps:

  • Mache beiden Hunden klar, dass das Kämpfen kein erwünschtes Verhalten ist. Wenn man schon einen Kampf auflösen muss, sollten beide eine Auszeit in einem separaten Bereich bekommen.
  • Lasse deine Hunde am Anfang nicht alleine, mit der Hoffnung, dass es nicht zu einem Hundekampf kommen wird, da sich die Hunde schwere Verletzungen hinzufügen könnten. Während deiner Abwesenheit können die Hunde in verschiedenen Räumen gelassen werden.
  • Füttere die Hunde in separaten Bereichen, sodass sie einander nicht essen sehen können. So können Halter unnötige Streitigkeiten vermeiden, denn das Essen ist häufig ein Auslöser für Kampf und Streit.
  • Eifersucht ist häufig ein Problem, wenn ein anderer Hund in die Wohnung einzieht. Achte deshalb auf beide und nicht nur auf den Neuankömmling. Der „alte“ Hund muss möglicherweise beruhigt werden, dass du ihn immer noch liebst. Es ist daher auch eine gute Idee, jedem Hund die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
  • Ändere nicht die Schlafarrangements für den aktuellen Hund. Wenn ein Hund gemeinsam mit dir auf dem Bett schläft, so soll es weiter so sein.

Bildnachweis: © ksuksa | Adobe Stock

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